Der Verein

HARMONIKA VEREIN ULM-SÖFLINGEN

Harmonika-Verein Ulm-Söflingen

Im Jahre 1932 fand sich ein kleiner Kreis von Mundharmonikafreunden zusammen und gründete den Mundharmonika-Club „Edelweiß“. Bald war eine Spielgruppe von 24 Spielern ausgebildet. Damals musi­zierte man aber noch auf diato­nischen Mundharmonikas d.h., man brauchte für jede Tonart ein ande­res Instrument. 1939 dann wurde ein anderer Vereinsname gefunden:

l. Mundharmonika Verein Ulm.

Der 2. Weltkrieg beendete die Ver­einsarbeit.

Doch 1949 riefen die früheren Mitglieder Karl Baur und Karl Bettinger den Verein wieder ins Leben, und mit Karl Baur als l. Vor­sitzenden wurde der l. Mundhar­monika-Verein Ulm-Söflingen neu gegründet. 1952 wurde das Orches­terspiel auf die chromatische Mund­harmonika umgestellt. Diese ist in 2 Tonarten gestimmt, deren Grundtöne um einen Halbton differieren. Durch eine zurückfedernde Schiebevorrichtung kann jeweils eine der beiden Tonarten abgedeckt werden.

Ab 1953 – jetzt unter der musika­lischen Leitung von Sieglinde Schle­gel – stieg das Niveau des Orchesters ständig an. Nach verschiedenen l. Preisen erspielte man sich in Bremen den Titel „Deutscher Mund­harmonika-Orchester-Meister 1956“.

Beim europäischen Mundharmonikatreffen in Straßburg 1958 gewann man sogar den „Coupe d“ Europe und wurde somit unter 30 Orchestern Europameister.

Jetzt wurde auch der Rundfunk aufmerksam, und in den Jahren 1958-1961 folgten mehrere Rundfunkaufnahmen.

Parallel zum Mundharmonika-Orchester leitete Frau Schlegel noch ein Akkordeon-Orchester. Auch damit wurden her­vorragende Leistungen erzielt: 1962 wurde das Orchester in Offenburg Deutscher Meister, und 1963 unter­nahm man eine erfolgreiche Konzert­tournee durch Finnland.

1964 folgte eine weitere Steigerung: Beim europ. Akkordeon-Treffen in Luzern erspielte man sich den „Coupe d“ Europe“ und war damit Europameister.

Sowohl das Mundharmonika- als auch das Akkordeon-Orchester waren also innerhalb weniger Jahre Deutscher ­und Europameister geworden!

1964 musste Frau Schlegel ihre Dirigententätigkeit leider aufgeben. Jetzt übernahm Vorstand Karl Baur die musikalische Leitung des Mund­harmonika-Orchesters und konnte es zu zahlreichen Auszeichnungen führen.

Das Akkordeon-Orchester dagegen hatte sich aufgelöst, einige Spieler gründeten darauf ein Akkordeon-Ensemble. Da man aber an Wertungsspielen teilnehmen wollte und dies nur als Verein möglich war, schlossen sich die Akkordeonspieler dem Mundharmonikaverein an, der sich daraufhin 1971 in Harmonika Verein Ulm-Söflingen umbenannte. Im Jahr 1977 legte Karl Baur nach insgesamt
42-jähriger Tätigkeit als Vor­stand sein Amt nieder.

Seit 1981 führt Franz-Leopold Kling den Verein.

1985 konnte Frau Schlegel die Tätigkeit als Dirigentin des Akkor­deon-Orchesters wieder aufnehmen. Es folgten erneut große Erfolge mit zahlreichen Pokalen und Preisen. 1991 musste sie diese Arbeit end­gültig aufgeben.

Jetzt wurde Thomas Swechla als Orchesterleiter und Ausbilder gewon­nen – parallel dazu leitete seit 1985 bis heute) Dietmar Schaber das Akkorde­on-Ensemble. Dieses Sextett erspielte sich 1996 in Kopenhagen, der dama­ligen Kulturhauptstadt Europas, das „Diploma excellente“.

1998 errang das Ensemble beim Bezirkstreffen in Abtsgmünd in seiner Spielklas­se einen 2. Preis, und das Orchester konnte in der höchsten Spielstufe sogar den l. Preis erringen.

Nach­dem es seit den 70er-Jahren ruhiger um die Mundharmonika geworden war – das Interesse hatte sich auf das Akkordeon und die Melodica verla­gert -, wurde anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums 1992 auf Initiati­ve des Ehrenvorstands Karl Baur ein Mundharmonika-Orchester aus ehe­maligen Spielern „aktiviert“. Diese waren in mühevoller Arbeit ausfindig gemacht worden.

Heute fährt der Verein zweigleisig.

Zum einen gibt es die Akkordeon-Spieler mit einem Orches­ter – seit 2001 unter der Leitung von Manfred Reistle – sowie einem Akkordeon-Ensemble unter Dietmar Schaber.

Zum anderen bilden die Mundharmonikaspieler ein Orches­ter unter Karl-Heinz Pappler und ein Mundharmonika-Trio mit Karl-Heinz Pappler, Horst Schätzle und Jochen Rebien.

Seit Jahren spielt das Akkordeon-Orchester im Rahmen der Schwörwoche auf dem Fischerplätzle und beim Weihnachtsmarkt vor dem Münsterportal.

Im Sommer folgen Auftritte im Glacis in Neu-Ulm.

Ein besonderes Ereignis für das Akkordeon-Ensemble sind seit 2003 die Auftritte bei der alljährlichen Veranstaltung des Deutschen Harmoni­ka-Verbandes Trossingen „Singende, klingende Mainau“. Verteilt über die ganze Insel spielen verschiedene Akkordeon-Orchester und singen Kinder- und Erwachsenen-Chöre.

Seit 2006 wurde im Mai das Galakonzert „Mai Swing“ als regelmäßige Veranstaltung aufgenommen, in dem uns das Akkordeon-Orchester und –Ensemble mit einem Querschnitt durch das Repertoire mit allerlei bekannten Melodien auf das Frühjahr einstimmt. Die vergangenen Veranstaltungen wurden mit großem Erfolg durchgeführt.